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Wissenswertes über die Ökologie der Noni

Der Verbreitungsschwerpunkt der Noni liegt im indopazifischen Raum, vor allem in der Südsee. So findet man sie auf polynesischen Inseln wie Hawaii, Samoa, Tonga, den Cook-, Gesellschafts- und Marquesas-Inseln, Fidji, ferner auf Tahiti, aber auch in den küstennahen Gebieten Vietnams, Malaysias, Guams, Australiens und der Karibik.

Die Noni gehört zu den wenigen Pionierpflanzen, die in der Lage sind, noch wenig verwitterte oder gerade eben erkaltete vulkanische Lava zu besiedeln. Flechten, symbiontische Doppellebewesen aus Alge und Pilz, fassen zuerst Fuss, gefolgt von den Farnen, die sich in den Spalten der zerbrechenden Lava ansiedeln.

Zur dritten Staffel gehört zusammen mit dem urig anmutenden Metrosiderus mit eisenhartem Holz und den Casuarinen bereits die Noni, die mit ihren weitverzweigten, kräftigen Wurzeln solange um die Lavabrocken herumwächst, bis sie eine Eintrittspforte gefunden hat.

Die Noni hat ein erstaunlich grosses Anpassungsvermögen und kommt daher auf recht unterschiedlichen Standorten vom Tiefland bis in etwa 800 Meter Höhe vor. Sie bevorzugt eine leichte Meeresbrise, mag jedoch keinen ständigen Wind. Staunässe verträgt sie nicht. Da sie bis dicht an die Gezeitenzonen vorkommt, toleriert sie durchaus auch einen geringen Salzgehalt im Boden.

Die Wurzeln dringen bis in grössere Tiefen auch in vulkanisches Gestein vor und sind offensichtlich in der Lage, das Gestein durch bestimmte Wurzelsekrete mürbe zu machen. Kein Wunder also, dass die Pflanze aufgrund dieser Fähigkeit besonders energiereich ist und wertvolle Mineralstoffe, Spurenelementen und essentielle Aminosäuren in sich trägt.
Wer versucht, die Pflanze dadurch zu vernichten, dass er sie abhackt, wird sein blaues Wunder erleben: Die Pflanze regeneriert sich aus der Wurzel heraus bereits in wenigen Wochen und aus jedem verletzten Stück Wurzel entsteht eine neue Pflanze, quasi wie ein mehrköpfiger Drachen!

Es fällt auf, dass eine ganze Reihe von Stoffen, die in der Nonifrucht nachgewiesen wurden, sehr ähnlich und teilweise identisch mit denen sind, die bei der Herstellung von Kefir, Natur-Joghurt, Kumys und Käse aus Ziegen- und Schafmilch entstehen. Der charakteristische Geruch weist schon aus einiger Entfernung darauf hin.

Nicht zufällig ist daher, dass viele dieser Fettsäure-Abkömmlinge ausgesprochen attraktiv für Fledermäuse sind: Fledermäuse spielen bei der Verbreitung der Noni durch Samen die offenbar wichtigste Rolle! Erst danach kommen weitere Säugetiere, z.B. Schweine, die die Früchte fressen und die sehr hartschaligen Samen unverdaut wieder ausscheiden.
Die Samen passieren den Verdauungstrakt der Tiere unbeschadet und werden dadurch erst richtig keimfähig.

Fledermäuse, besonders die grossen Flughunde, fressen die Nonifrüchte besonders gern und verbreiten auf diese Weise die Noni auch über weiter auseinanderliegende Inseln des Südpazifiks.
Anscheinend hat frühzeitig eine gemeinsame Entwicklung und Anpassung beider Organismen stattgefunden, so dass die biochemische Zusammensetzung der Nonifrüchte auf diese Weise eine folgerichtige Erklärung findet.

Ausserdem besitzen die Samen zwei luftgefüllte Schwimmkammern, mit denen sie wochenlang auf dem Wasser treiben und dadurch verbreitet werden können.
Es ist gut denkbar, dass die Samen aufgrund ihrer Schwimmkammern und ihres Ölgehaltes durch Meeresströmungen von einer Insel auf weitere, benachbarte Inselgruppen gelangen können.

Bei ausreichend hohen und konstanten Temperaturen, wie sie z.B. auf Hawaii und Tahiti rund ums Jahr herrschen, trägt die Noni beinahe ganzjährig Früchte. So kann man zur selben Zeit Blüten und Früchte in allen Entwicklungsstadien antreffen.

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